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Industrielle Dekarbonisierungsstrategien
Die Umstellung zu einer klimaneutralen Wirtschaft erfordert eine Vielzahl von Strategien zur Reduktion anthropogener Treibhausgasemissionen. Die Industrie sieht sich mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, da hier CO2 -Emissionen nicht nur energiebedingt emittiert werden, sondern oft auch in den industriellen Prozessen selbst entstehen, beispielsweise bei der Herstellung von Zement. Die Umstellung auf erneuerbare Energien allein führt hier somit nicht zur vollständigen Dekarbonisierung. Weil Investitionszyklen in der Industrie sich oft auf Zeithorizonte von mehreren Jahrzenten belaufen, müssen bereits heute industrielle Dekarbonisierungsstrategien auf Treibhausgasneutralität oder negative Emissionen abzielen.
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe Industrielle Dekarbonisierungsstrategien untersucht die politischen, gesellschaftlichen und techno-ökonomischen Rahmenbedingungen der Industriedekarbonisierung aus einer nationalen und international vergleichenden Perspektive. Im Fokus stehen dabei erstens Forschung zur Politik, Regulierung und Governance von Industriedekarbonisierung; zweitens, technologische Ansätze für die Industrie wie beispielsweise CO2-Nutzung (Carbon Capture and Utilization, CCU), sauberer Wasserstoff oder Carbon Capture and Storage (CCS); und drittens, die gesellschaftliche und politische Akzeptanz verschiedener Technologien und Strategien.
In ihrem transdisziplinären Ansatz nutzt die Forschungsgruppe den Dialog mit verschiedenen Stakeholder-Gruppen und verschiedene methodische Zugänge, um die Treiber und Hindernisse für Industriedekarbonisierung zu untersuchen, internationale Ansätze und Best-Practices zu verstehen und einzuordnen und Empfehlungen für die Beschleunigung der Industriedekarbonisierung in Deutschland und international zu entwickeln.